Die Mühlen um Rosemarsow

   Wassermühlen:

 1.    "Goldbachmühle "

         K.B.D./Vorpommern, Treptower Tageblatt BNr. 33, 09. Februar 1942*, Archivnummer 1779)


      Vor 755 Jahren*  errichteten  deutsche Einwanderer                                    aus den Gebieten westlich der Elbe   

      hier eine  Wassermühle am  Goldbach

      der schon  1245 urkundlich

      als   „Goldbaken“

      erwähnt wird....            



Goldbach-Mühle      1267 - 1999

    „Als vor 700 Jahren die Germanisierung dieser Gegend einsetzte, errichteten             deutsche Einwanderer an der Goldbach-Mühle die erste Wassermühle

   im hiesigen Gebiet.   Der Goldbach wird   1245 urkundlich als „Goldbaken“ erwähnt.

Die Wassermühle bestand schon 22 Jahre später. In einer Urkunde aus dem Jahre

1 2 6 7   wird sie als „Mohle the Goldbeke“ bezeichnet.

Der Landwirt Gustav Laue hat die Mühle schon seit mehreren Jahrzehnten im Besitz.

In diesem Jahre hat sie ein urkundliches Alter von 675 Jahren.

Sie ist somit die älteste Wassermühle dieser Gegend, aber seit einigen Jahren stillgelegt“.


(K.B.D./Vorpommern, Treptower Tageblatt BNr. 33, 09. Februar 1942, Archivnummer 1779)


Die Wassermühle war seit 1993 im Besitz von Andreas Laue.

Er verbrachte seine Kindheit in der Goldbacher Mühle. An dem historischen Mühlenstandort blieb das Wohnhaus erhalten.

Mühle und Scheune waren schon nach 1945 abgerissen worden. Das Wohnhaus der ehemaligen Wassermühle steht am Goldbach, der zwischen Seltz und Rosemarsow ein Waldgebiet durchfließt. Ein Wanderweg von Rosemarsow führt direkt auf das abseits aber reizvoll gelegene Mühlengrundstück zu.

Am Mühlengebäude wird das Wasser des Goldbaches durch einen Stau zurückgehalten.


Waldgebiet & Wanderweg


Ein größeres Waldgebiet liegt am Bachtal des Goldbaches und erstreckt sich in nördliche Richtung bis Hohenbüssow. An seinem südlichen Rand hat sich ein strauchreicher Waldsaum gebildet.

11.10.1997 „Nordkurier“ S. 20 von Frank Wilhelm

 

„Einer muss ja das Haus hüten“


Die idyllische Goldbach-Mühle blickt auf 730 Jahre Geschichte zurück.

 


 

 

 

Goldbach-Mühle Anfang der30er Jahre. Die Scheune, das Leutehaus und das Mühlengebäude stehen längst nicht mehr. Früher saß Großvater Laue am Sonntag auf der Treppe, drehte das Grammophon und die Kinder tanzten.


 

Einer der schönsten Gegenden im Altkreis Altentreptow findet sich rund um die Goldbach-Mühle bei Rosemarsow. Die Mühle selbst kann auf eine 730 jährige Geschichte zurückblicken. Gemahlen wird hier allerdings schon seit der 50er Jahre nicht mehr.

 

 

 

Goldbach-Mühle. „Der letzten Schummer von der Nacht liggt över Feld und Busch“. Die

Anfangszeilen dieses Gedichts „Die Natur woakt op“ schrieb Alma Laue in den 30er Jahren unter dem Eindruck der Natur rund um Goldbach-Mühle. Noch heute zitiert es der Neffe der Dame Andreas Laue gerne wenn er nach dem Reiz des einsamen Örtchens bei Rosemarsow gefragt wird. Seit 1993 lebt der Herr des Hofes wieder in dem alten Haus, das einstmals das Zentrum einer blühenden Wirtschaft war. Eigentlich könnte Andreas Laue dieses Jahr auf ein Jubiläum anstoßen. Genau vor 730 Jahren wurde die „Mohlen to Goldtbeke“ nämlich das erste Mal erwähnt. „Diese Mühle wurde also errichtet, als die ersten aus dem Westen kommenden deutschen Ansiedler sich in der Umgebung von Altentreptow niederließen.“ Sie ist damit die älteste beurkundete Wassermühle dieser Gegend“ heißt es in einem alten Handelsregister.

 

Großvater war Erfinder

 

Trotz intensiver Nachforschungen gelang es Laue noch nicht weitere Spuren der Mühlengeschichte bis ins 18. Jahrhundert aufzuspüren. Erst ein Kaufvertrag von 1727 hellt die Historie wieder etwas auf. An diesem Tag ging die Goldbach-Mühle nämlich in den Besitz eines gewissen David Jacob über. Weitere 150 Jahre später erwarb der Urgroßvater des heutigen Besitzers, der ebenfalls Andreas Laue hieß, die Mühle samt 61 Hektar Wiese, Acker und Wald sowie mehreren Gebäuden. Während der alte Laue Müller war, sah sein Sohn und Nachfolgere Gustav Friedrich Laue seine Passion wohl eher in der Landwirtschaft.

Für andere Bauern mahlte er fast gar nicht. Dafür erlangte er ein „Deutsches Reichspatent“  zur Unkrautbekämpfung.

 

Andreas Laue erlebte eine schöne Kindheit in Goldbach-Mühle.

In der Natur herumstrommern, das gefiel ihm. „Ich kann mich noch gut erinnern wie mein Cousin einmal sagte: Komm wir rasen über den Rasen“.

Nach dem Krieg begann die Herrlichkeit der Laues in Goldbach-Mühle aber zu bröckeln.

...und heute? :







Von

Kai Horstmann

Die wahren Schätze liegen in der Natur. Bei der Goldbacher Mühle trifft diese Aussage zu.

Aber auch ein weiterer Spruch gilt hier: Mit Geld kann man nicht alles kaufen.

GOLDBACHER MÜHLE. Der Weg führt von der L 35 nach Rosemarsow und dort den Plattenweg entlang. Nach anderthalb Kilometern kommt man auf ein Grundstück zu, wie man es heute nur noch selten in einer von Straßen und Dörfern geprägten Landschaft findet. Ein Schild weist daraufhin, dass es sich um die Goldbacher Mühle handelt. Es ist zwar ein Bach zu sehen, aber nichts von einer Mühle. Vielmehr steuert man beim Betreten des Grundstücks geradewegs auf ein Backsteinhaus zu. Über dem Eingang steht „A.

Laue 1892“.

Etwas weiter
steht noch ein
Stall. In der unmittelbaren Umgebung ist
neben einer
Weide eine
idyllische Flusslandschaft zu
sehen. Hier gibt
es einen Schilfgürtel, der in
ein weites Moor
endet, durch das
sich der Goldbach schlängelt. „Dei
letzte Schummer
von dei Nacht
liggt över Feld und Busch“, schrieb in
den 30er Jahren Alma Laue in ihrem Gedicht „Dei Natur woakt up“.

Die Goldbach Mühle wurde 1267 erstmals urkundlich erwähnt und war mit einer der ältesten Mühlenstandorte in Mecklenburg-Vorpommern. Doch der Ort hatte sichnicht weiterentwickelt, vielmehr blieb es nur ein Mühlenstandort, ohne weitere große Ansiedlung. 1877 erwarb Andreas Laue die Mühle mit mehreren Gebäuden und 61 Hektar Acker-, Wiese- sowie Waldfläche. Fünf Jahre später ließ Laue im Alter von 58 Jahren das Backsteinhaus bauen. Die Mühle entwickelte sich zu einem Wirtschaftszentrum und seine Familie gehörte zu den reichsten Mühlenbesitzern. Das Anwesen bestand neben der Wassermühle und dem Backsteinhaus weiter aus zwei großen Scheunen sowie dem Leutehaus, in dem Mühlenmitarbeiter wohnten.

1909 verstarb Andreas Laue und sein Sohn Gustav übernahm die Mühle. Er gilt als letzter Mühlenbetreiber, wie aus Unterlagen hervorgeht. Ab 1915 sah Gustav Laue seine Zukunft in der Landwirtschaft, mahlte für andere Bauern fast gar nicht mehr, und erlangte für seine Erfindung zur Unkrautbekämpfung das „Deutsche Reichspatent“. Sein Sohn Herbert fiel im Zweiten Weltkrieg, in der Zeit wurde wiederum dessen Sohn Andreas geboren, der 1942 zur Welt kam. Doch die guten Zeiten auf dem Hof waren längst vorbei. Die Mühle, die Scheune unddas Leutehaus wurden 1945 aufgegeben und im Laufe der Zeit abgerissen. 1953 floh die Müllerfamilie zunächst nach West-Berlin. 1985 besuchte Andreas Laue das Anwesen, auf dem er seine ersten Lebensjahreverbracht hatte. Er lebte damals noch in Karlsruhe, wo er als Maschinenbauingenieur arbeitete. 1993 erwarb er das Grundstück per Rückübertragung und kehrte in das Haus zurück, das einst seinnamensgleicher Urgroß-vater bauen ließ. Statt eine neue Mühle zu bauen, hielt er Pferde auf dem Gelände. Später behauptete er, dass er nie gedacht hätte, zur Goldbach-Mühle zurückzukehren und dass es für ihn ein Traum war, den Mühlenteich anzustauen. Die Frage, warum er zurückgekommen sei, beantwortete Andreas Laue einst: „Einer muss ja das Haus hüten.“

Nach seinem Tod im Dezember 2018 vermachte er einem Freund das Mühlengelände mit der Auflage, dass das Haus in gute Hände kommen soll und nicht zu einem Spekulationsobjekt verkommen darf. Es meldeten sich in der Tat Leute mit einem dicken Bankkonto, die das Backsteinhaus kräftig umbauen wollten, obwohl es noch gar nicht auf dem Markt angeboten wurde. Einige wollten hier eine Ferienanlage aufbauen, andere wiederum aus dem Backsteinhaus eine Luxusvilla bauen. Doch das war alles nicht im Sinne von Andreas Laue. Im Sommer 2020 machten Daniel (44) und Lisa (32) Peisker einen Ausflug, entdeckten dieses verlassene Grundstück und verliebten sich sofort in das Anwesen. Sie hefteten einen Zettel mit einem Kaufinteresse an die Eingangstür.

Und tatsächlich meldete sich der Erbe bei dem Ehepaar. „Er sagte uns, Sie haben wenigstens Dreck unter den Fingernägeln, das ist ganz im Sinne von Andreas Laue.Ausschlaggebend war dann nicht das Geld, denn wir waren sicherlich nicht diejenigen mit dem höchsten Angebot. Schließ-lich konnten wir im vergangenen Jahr das Backsteinhaus mit dem schönen Grundstück kaufen“, erzählt Lisa Peisker.

Noch wohnen beide in Daberkow, von dort aus müssen sie das Haus erst einmal sanieren. Da passt es sehr gut, dass Daniel Peisker von Beruf, Tischler, Zimmermann und Lehmputzer ist, während seine Frau als Grundschullehrerin arbeitet. Beide haben noch die siebenjährige Tochter Marla sowie die beiden Hunde Bella und Max. Beide hatten sich im Dezember 2016 in Demmin auf einer Veranstaltung in Völschow Berg kennengelernt, sich sofort verliebt und dann im August geheiratet. Als Handwerker hatte Daniel früher oft in Berlin und Hamburg gearbeitet, heute sind seine Aufträgefast ausschließlich in der Region. „Hier fühle ich mich zu Hause und mit der Goldbacher Mühle schaffen wir uns ein kleines Paradies“, freut sich Daniel Peisker auf die Zukunft.

Neben den üblichen Sicherungsmaßnahmen musste das Backsteinhaus innen weitgehend entkernt werden. Vor allem das Dachgebälk war schon so morsch, dass es ersetzt werden musste. Statt Pferde stehen jetzt Ziegen auf der Weide, die nicht nur wohlschmeckende Milch liefern, sondern hier wächst auch so manches Filet heran. „Auf unserem Grundstück möchten wir uns weitgehend autark versorgen. Deshalb soll noch ein Brunnen gebohrt werden“, schildert Daniel Peisker.

Das Grundstück bietet eine scheinbar grenzenlose Freiheit. Doch für das Ehepaar liegen diese Grenzen in der Natur. Da ist der idyllische Teich mit seinem Moorgebiet,Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten. Der Bootssteg lädt geradezu zum Verweilen ein. Bei der Idylle ist es auch ein Leichtes, Freunde und Verwandte zu überzeugen, bei ihrem Projekt mit anzupacken. Dielangen Abende am Lagerfeuer nach getaner Arbeit sind jetzt schon eine beschlossene Sache. „Allein wenn man von dem Hügel auf das Anwesen blickt, könnte man denken, man lebt in einem anderen Land. Deshalb möchten wir möglichst wenig in diese Natur eingreifen“, so Lisa Peisker. Sie wünscht sich, noch mehr über die Geschichte der Goldbacher Mühle zu erfahren und alte Fotos zu bekommen.

Hinter dem Hügel wohnt Holger Ostermann mit seiner Frau Annegret. Er konnte den Peiskers schon einiges über die Goldbacher Mühle erzählen. „Obwohl unsereGrundstücke so nahe beieinander liegen, sehe ich es nicht, dass mein Hof zur Goldbacher Mühle gehört. Vielmehr ist es ein Einzelgehöft. Zugleich freue ich mich, so nette Nachbarn bekommen zu haben“, sagt Holger Ostermann.

 

Blick auf das Backsteinhaus

 


So sah früher einmal das Anwesen aus.

FOTOS/REPRO): KAI HORSTMANN

 


Daniel Peisker saniert das Haus weitgehend selber.

Lisa, Daniel und Marla Peisker sitzen mit den Hunden Bella sowie Max auf der Eingangstreppe zum Backsteinhaus.


Wenn Sie, liebe Leser, eine Idee zu einer weiteren Dorfgeschichte haben, dann schreiben Sie bitte an den Autor. k.horstmann@nordkurier.de


NBN

 

Windmühlen:

                   

                     1. Windmühle Mühlenhagen


    Typ:  Erdholländer

    Baujahr: um 1850

    Standort: (ehemaliger) Mühlenweg

                   17087 Mühlenhagen


In Ergänzung zu den bei Mühlenhagen einst vor-

handenen  3 Wassermühlen, entstand um   1 8 5 0

dieser Erdholländer.

Die Mühle war modern mit Mahlgängen, Walzen-

stuhl, Windrose und Jalousieflügeln, sowie mit

zuschaltbarem E-Motorantrieb ausgestattet.

Heute sind leider nur noch Reste des Fachwerks,

in deren Innern noch die Mahlgänge vermodern,

übriggeblieben.

Bei verschiedenen Sanierungsversuchen verlor im

Laufe der Jahre die Mühle leider ihr Mauerwerk,

ihre Technik, die Holzschindelung und letztendlich

die Kappe mit den Flügeln.


Lange Zeit prägte diese Mühle das Bild

der Landschaft um Mühlenhagen...

ca. in den 1970`er Jahren

1983

2002

1995

2009

....Geblieben ist ein toller Ausblick in das "Tollense-Tal" .

      2.  ehemalige Windmühle, süd-östlich von Buchar

     3.  ehemalige Windmühle nord-östlich von Buchar

Zu Rosemarsow mit dem Ackerwerk Hagen gehörte schon von 1584 – 1600 eine Walkmühle. Diese unterstand 1680 mit einer Scheune von 7 ½ Gebinden, mit einem Haus von 3 Gebinden und einem alten baufälligen Stall von 8 Gebinden dem Amt Verchen. Der Acker lag meist wüst und war viel verheidet.

1694 hatte Christoph Kröger die „Hagensche Mühle erblich und eigenthümlich errichten“ lassen. Er gab dem Amt Verchen 2 Drömt und an das Amt Klempenow 8 Drömt oder 96 Scheffel Roggen a 16 Schilling.