Der Lehrer -Hans Zille  &  sein Vater , der Maler - Heinrich Zille                                                      ... in Rosemarsow 

1888 - 1934

1858 - 1929

,,Zilles Sohn war in Rosemarsow ein geachteter Lehrer" 


Aus einem Artikel von Dr. Luckow,  im Jahr 1983:

....Wenig bekannt ist, daß Zille enge Beziehungen zu Altentreptow und Demmin hatte. Sein Sohn Hans war als Lehrer in Rosemarsow, Kreis Altentreptow, tätig und seine Tochter, Margarete Köhler-Zille, lebte in Altentreptow und Demmin.

Hans Zille hatte seine Ausbildung auf dem Lehrerseminar in Pyritz und seine

erste Anstellung in Anklam erhalten, kam dann aber 1913 als Lehrer nach

Rosemarsow. Hier fühlte er sich bald heimisch und verstand es, mit Jung und Alt umzugehen.

Er war nicht nur ein befähigter Jugenderzieher, sondern wusste auch, das kulturelle Leben der Gemeinde zu befruchten.

So wurden zur Weihnachtszeit alle Eltern in die Schule geladen, wo die Schüler ein Festprogramm gestalteten. Die kleinen Theaterstücke schrieb er selbst.

Zu Karnevalszeit, die bis dahin nicht beachtet worden war, trafen sich die Dorfbewohner in der Gaststätte zum Zigeuner- und Lumpenball, oder beim Jahrmarktsrummel.

lm Sommer veranstaltete Lehrer Zille ein Schützenfest mit Luftgewehr -schießen, Taubenstechen usw.

Als er allzu früh 1934 starb schrieb der Chronist:

    In Trauer steht unser Ort über den Tod des allgemein beliebten

    Lehrers Zille. Er genoss eine ungewöhnliche Zuneigung und war

    nicht nur ein selten befähigter Jugenderzieher, sondern

    gewissermaßen die „Seele der Gemeinde".


Sein Vater, dessen Schaffen Kaiser Wilhelm ll. einst als ,,Rinnsteinkunst" bezeichnet hatte, war 1929 als Professor und Mitglied der Kunstakademie in Berlin verstorben. Er hatte seinen Sohn testamentarisch als Verwalter seines künstlerischen Nachlasses eingesetzt, der so nach Rosemarsow kam.

Als Hans Zille 1934 starb, ging die künstlerische Hinterlassenschaft auf Frau Margarete Köhler-Zille in Demmin über.

Sie war als Büroangestellte beim Treptow-Demminer Ein- und Verkaufs-verein in Altentreptow tätig, siedelte dann bei Verlegung der Haupt-geschäftsleitung des Vereins nach Demmin mit dorthin über, wo sie auch ihren Mann kennen lernte.

Frau Köhler-Zille tat nun alles, um den künstlerischen Nachlass ihres Vaters durch die Hitlerzeit und die Wirren des Krieges hindurch zu bringen.

Unterstützt durch den Demminer Kulturschaffenden Gerhard Flügge richtete sie in der Demminer Philipp-Müller Straße 35 eine Zille-Gedenkstätte ein.

ln zwei Zimmern ihrer Wohnung wurden stets wechselnd die Bilder und Zeichnungen des ,,Volksprofessors" gezeigt und Lichtbildervorträge in Stadt und Land brachten seine Kunst den Werktätigen näher.

    Flügge gab auch 1955 im Verlag ,,Neues Leben" die Biographie

   „Mein Vater Heinrich Zille" (erzählt nach den Erinnerungen

   von Frau Köhler-Zille) heraus.

Der Maler Heinrich Zille verarbeitete eigene Mili-tärerlebnisse in seinen „anekdotischen Soldaten-

und Kriegsbildern“, die während des Ersten

Weltkrieges, in den Jahren 1915 und 1916, als

Serien unter den Titeln „Vadding in Frankreich"

und „Vadding in Ost und West“ erschienen. 

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